Stachelbeertarte {Stachelbeere | Vanille | Rahm | Frischkäse}
In diesem Jahr trägt der Stachelbeer-Stamm in unserem Garten zum ersten Mal eine so große Menge Früchte, dass sich die Ernte und Verarbeitung zu Kuchen lohnt. In den letzten Jahren sind die paar wenigen Beeren meist direkt von den Vögeln geerntet worden. Zu meiner großen Freude ist es eine dunkelrote fast violette Sorte, die die Tarte auch noch optisch hübsch aussehen lässt. Geschmacklich haben mich die Stachelbeeren auch überzeugt, sie bringen eine leichte Säure und viel Aroma mit.
Traditionelle Stachelbeerkuchen sind meist mit Baiser und auch bei dieser Tarte möchte ich nicht ganz darf verzichten. Allerdings wird der Baiser nicht mit gebacken, sondern nur abgeflämmt und bleibt so luftig leicht und cremig. Im Prinzip braucht die Tarte den Baiser gar nicht, sondern schmeckt auch “pur” himmlisch. Optisch allerdings finde ich die Kombination besonders schön und der zartschmelzende Eischnee ist einfach herrlich.
Zutaten für den Mürbeteig (1/2 Menge)
300g Mehl
120g Puderzucker
1 kl. Ei
175g kalte Butter
1/2 Tl Zitronenabrieb
Zutaten für den Belag
250g Stachelbeeren
20g Milchmädchen
2 Eigelb
1 Ei
180g Sauerrahm
200g Frischkäse
40g Kokosblütenzucker
1 Tl Vanillepulver
Zutaten für die Fertigstellung
1 Eiweiß
50g Zucker
Stachelbeeren für die Dekoration
Flambiergerät
Zubereitung
Aus den Zutaten für den Boden rasch mit den Händen einen glatten Teig zubereiten. Sollte der Teig etwas krümelig sein, 1-2 El kaltes Wasser nach und nach zugeben bis ein glatter und leicht glänzender Teig entstanden ist. Diesen luftdicht eingewickelt für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Seid einiger Zeit verwende ich hierfür Bienenwachstücher, das ist umweltfreundlicher als Frischhaltefolie und klappt ganz wunderbar - auch über einen längeren Zeitraum. Den Backofen auf 175°C Umluft vorheizen.
Die Stachelbeeren waschen, Stiel- und Blütenansatz entfernen und trocknen lassen. In der Zwischenzeit alle übrigen Zutaten für den Belag mit einem Schneebesen glatt rühren. Den (idealerweise herausnehmbaren) Boden einer runden Tarteform mit Backpapier auslegen und den Teig dünn auf einer Silikonmatte, die ggf. leicht bemehlt ist, ausrollen. Die Form mit dem Boden auskleiden und überstehenden Teig an den Rändern abschneiden. Die Teigreste zu einer weiteren kleinen Tarte oder Keksen verarbeiten. Die Rahm-Masse in den Boden einfüllen und mit den Stachelbeeren belegen. Die Tarte im heißen Ofen für 30 Minuten backen und weitere 10 Minuten bei Unterhitze fertigbacken. Die Oberfläche sollte goldbraun und glänzend sein. Die Tarte auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen und auf einen Teller oder eine Servierplatte legen.
Das Eiweiß in der Küchenmaschine oder mit einem Handrührer aufschlagen. Wenn es weiß und luftig wird, den Zucker und eine Prise Salz einrieseln lassen und solange weiterschlagen, bis ein glänzender und fester Baiser entstanden ist. Den Baiser in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und die Oberfläche der Tarte damit dekorieren. Den Baiser mit einem kleinen Flambiergerät abflämmen und mit einigen Stachelbeeren dekorieren. Möglichst frisch genießen.
Stachelbeeren gehören zu den Beeren, an denen sich die Geister scheiden. Aber ich bin mir sicher, dass diese Tarte auch Skeptiker überzeugen kann. Mit einem frischen Kaffee schmeckt sie einfach himmlisch und lässt sich, falls ihr euch mit Stachelbeeren gar nicht anfreunden könnt, auch prima mit einem anderen Obst wie Johannisbeeren oder Himbeeren zubereiten. Im Fall von Himbeeren würde ich die Zuckermenge im Belag reduzieren.
Ich wünsche euch viel Freude mit dem Rezept und eine gute (Kuchen-)Zeit!
Eure Tine
